Mit seinen Worten „Es wird durchgeblüht“ legte einst Staudenzüchter Karl Foerster die Latte für ambitionierte Hobbygärtner hoch. Nun, durchblühen muss es in meinem Garten nicht. Inzwischen legt die Gärtnerin in mir im Winter gern eine wohlverdiente Pause ein, in der auch der Garten ruhen darf.
Sobald jedoch die Sonne höher steht, erwachen die Gartengeister. Und mit ihnen der Ehrgeiz: Ein schöner Frühlingsgarten ist ein durchaus von mir ersehntes Ziel! Mit Schneeglöckchen, Krokussen und Winterlingen en masse, mit einer prächtigen Zaubernuss und mehreren Kornellkirschen, die dieser Tage blühen, ist die Grundlage für einen blütenreichen Start ins Gartenjahr gelegt. Dieser füge ich Jahr für Jahr neue Aspekte zu.
Als ich zu früherer Zeit an dieser Stelle einmal über Frühlingsblüher schrieb, empfahl eine Leserin neben gelben Forsythien die weißen, eher selteneren Exemplare. Die lohne es, in den Garten zu holen. Was ich prompt tat. In Hausnähe bekam Abeliophyllum ihren Platz, wo sie ihre Schönheit voll zur Geltung bringt: Rötliche Knospen öffnen sich zu weißen, glockenförmigen und nach Mandeln duftenden Blüten. Da die Schneeforsythie nur zwei Meter hoch und breit wird, dürfte sie vor allem Kleingärtner begeistern. Hummeln ist sie eine willkommene Nahrungsquelle.
Eine früh blühende Schönheit in meinem Garten ist auch die Zwerg-Iris ‘Katharine Hodgkin’. Die Iris reticulata wird zwar nur gut zehn Zentimeter groß. Lichtblaues Aderwerk auf einem cremefarbenen Grund mit grünlichem Schimmer, dazu gelbe Zonen machen die Blüten aber zu schillernden Erscheinungen. Damit ihre raffinierte Schönheit gut zur Geltung kommt, sollte die Sonne bevorzugende Pflanze einen Standort erhalten, an dem man in diesen Tagen oft vorbeikommt.
Den haben auf jeden Fall meine Stängellosen Schlüsselblumen. Die schwefelgelben Blüten von Primula vulgaris verschönern in diesen Tagen den schwungvollen Weg zur hinteren Haustür. Nach einer ersten Schenkung von einer Gartenfreundin leistete ich mir vor zwei Jahren zehn weitere Pflanzen, die ich halbschattig pflanzte. Inzwischen sind die zarten Stauden in die Breite gewachsen, so dass sich eine jede mit zehn und mehr Blüten schmückt. Nun hoffe ich auf die Verwilderung, die man der Wildart nachsagt: An zusagenden Standorten verbreiten sich die Samen der Kissen-Primeln nämlich, so dass sie ganze Flächen bedecken kann.