Es wird durchgeblüht! Mit diesen Worten formulierte einst Staudengärtner Klaus Foerster Ansprüche an eine Beetgestaltung. Nicht nur wenige Wochen, sondern möglichst über Monate sollten sich Blühhöhepunkte ablösen. Doch wie genau dies erreichen?
Mit unserem Vorgarten ist eine Kombination von Stauden gelungen, die seit ein paar Jahren Bestand hat, mit wenig Pflegearbeit funktioniert und jetzt im September ihre Qualitäten ausspielt. Weil wir die Farbe Gelb aus unserem Garten nicht verbannen aber auch nicht in die rosa-lila-blauen Beete auf dem Hof einbinden wollten, fiel einst die Entscheidung für einen ausschließlich in den Farben Weiß und Gelb blühenden Vorgarten.
Das lange, schmale und zaunlose Beet zur Dorfstraße strukturieren meterhohe Riegel aus Hainbuche. Um sie herum erblühen zunächst Tulpen und Narzissen in Weiß, Gelb und Orange – passend zum Backstein der Hausfassade. Ab Mai steuern Brandkraut (Phlomis russelliana), Blut-Johanniskraut (Hypercium androsaemum) und die Taglilien ‘Stella d‘ Ora’ und ‘Maikönigin’ gelbe Blüten bei, ergänzt mit gelbblättrigem Thymian (Origanum vulgare ‘Thumbles Variety’). Storchschnabel (Geranium sanguineum ‘Alba’), astlose Graslilie (Anthericum liliago), Wiesenknopf (Sanguisorba tenuifolia ‘Album’) und Chinesischer Lauch (Allium odorum) erblühen weiß. Früh treibt auch das Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutifolia ‘Karl Foerster’) aus, das die senkrechten Linien von Hainbuchenriegeln und Hausfassade aufnimmt.
Im Hochsommer beginnt das Gewöhnliche Sonnenauge mit dem Blühen, eine unverwüstliche Staude, die nicht hoch genug zu loben ist. Heliopsis helianthoides gehört zu den Dauerblühern und ist außerdem eine wunderbare Schnittblume. Gleiches gilt für den Sonnenhut (Rudbeckia sullivantii var. deamii). Am Ausgang des Gartenjahres kommt noch ein Gelb-Blüher hinzu, der in jeden ländlichen Garten passt. Die Goldruten-Sorte Solidago rugosa ‘Fireworks’ macht ihrem Namen alle Ehre. Nach allen Seiten springen die langen Blütenähren auseinander, wirken sehr filigran und bringen Leichtigkeit ins Beet.
Alle erwähnten Pflanzen kommen mit längerer Trockenheit gut zurecht. Lediglich das kleine Lampenputzergras an der Haustür hat Probleme. Vielleicht passt das Herbst-Kopfgras (Sesleria autumnalis) besser. Es behält noch bis in den November hinein sein frischgrünes Aussehen. Und taugt gut gegen Herbstmelancholie!