Vor einer Woche war ich mit einer Gartenfreundin in der Gärtnerei Teske in der Prignitz.
Inhaber Sebastian Teske ist eigentlich vor allem auf Pflanzenmärkten unterwegs. Doch die Corona-Pandemie zwang auch ihn zum Umdenken. Wollten er geschäftlich überleben, müsste er das Gärtnereiareal für Besucher öffnen.
Dies geschieht nun mehrfach im Jahr. Interessierte erwartet ein sehr naturbelassenes Areal, dessen Wildheit System hat. Das Augenmerk des Quereinsteigers, der Gartenbauwissenschaft studiert hat, richtet sich vor allem auf Bienennährpflanzen.
Kräftige und wüchsige Pflanzen werden ohne den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln kultiviert. Das Pflanzsubstrat ist biozertifiziert, zur Stärkung der Stauden wird mit verschiedenen Pflanzenjauchen hantiert und auf Nützlinge gesetzt. Davon konnten wir uns hautnah überzeugen. Überall waren Stauden im großen Stil aufgepflanzt und diese wiederum von unzähligen Schmetterlingen umschwirrt.
Kaufen wollte ich in der Gärtnerei eigentlich nichts, denn mein Garten ist gefühlt voll. Die Selbstkasteiung reichte aber gerade mal bis zwei Meter hinter das Gartentor. Dann füllte Pflanzenschatz um Pflanzenschatz meine Einkaufskiste.
Die kleine Gärtnerei bietet in weiträumigen Topfquartieren ein unglaublich umfangreiches Sortiment an Blütenstauden und Gräsern an. Ausführliche und bebilderte Beschreibungen erleichtern die Auswahl. Zur Blütezeit von Taglilien, Wieseniris oder Gräsern kann man sich Lieblingssorten auswählen und vorbestellen, die zur Pflanzzeit als Feldware wurzelnackt versandt werden.
Gärtnereien wie die Beschriebene empfinden Gärtnerinnen wie ich ja als Paradies. Hier der Kleine Reiherschnabel (Erodium Hybride ‘Almodovar’), der daheim einen schönen Topf bekommt. Dort das Blaugraue Präriegras (Schizachyrium scoparium ‘Blue Heaven’), an dem ich nicht vorbei gehen konnte. Hier die winterharte Schmucklilie (Agapanthus africanus ‘Dr. Brouwer’) mit blau überlaufenen Samenkapseln, die sie zu etwas Besonderem machen. Dort der tief violettblaue Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum ‘Cupid’), dessen abgeblühte Blütenähren markant bis in den Winter bleiben.
Wohin mit den Staudenschätzen im eigenen Garten, wenn der schon voller Pflanzen ist? Darüber mache ich mir in solchen Momenten gar keine Gedanken. Wie immer vertraue ich dem Prinzip: Kommt Pflanze, kommt Platz.