1998 haben wir entlang unserer 3000 Quadratmeter messenden Obstbaumwiese eine zwei- bzw. dreireihige Heckenpflanzung anlegen lassen.
120 Alpen-Johannesbeeren (Ribes alpinum Schmidt), 60 Gewöhnliche Haselnüsse (Corylus avellana), 50 Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare), 15 Rote Heckenkirschen (Lonicera xylosteum), je 10 Wollige Schneebälle (Viburnum lantana), Gewöhnliche Spindelsträucher (Euonymus europaeus) und Schlehdorn (Prunus spinosa), je 5 Kornellkirschen (Cornus mas) und Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus catharticus) und je 4 Vogelbeeren (Sorbus aucuparia) und Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) u.a. kamen in die Erde.
Der ökologische Wert von Hecken war uns schon bei der Pflanzung bewusst. Diese bieten Lebensraum für viele Wirbellose, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Sie dienen als Ansitz- und Singwarte, bieten Schutz und Deckung vor Witterung, Feinden und Störungen, sind Überwinterungsquartier, Wohn-, Schlaf-, Brut- und Nahrungsraum. In landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzter Landschaft vernetzen sie verschiedene Biotope miteinander, stabilisieren ökologische Regelmechanismen und tragen zu einem biologischen Gleichgewicht in der Natur bei. Außerdem regulieren sie das Kleinklima, bieten Schutz bei Schneeverwehungen und erhöhen die landschaftliche Vielfalt und den Erlebniswert der Landschaft. Soweit die Theorie.
Welchen ganz konkreten Wert unsere Heckenpflanzung hat, können wir mit den Jahren mehr und mehr erleben. Die Vogelvielfalt in unserem Garten nimmt ständig zu. Grünspechte, Schwanzmeisen, Stiglitze gehören zu den täglichen Gartengästen. Beim Thema „Schädlinge an Pflanzen“ können wir keine schlechten Erfahrungen beisteuern, denn für immer mehr Jungtiere, die bei uns auf die Welt kommen, muss Nahrungs-Nachschub rangeschafft werden. Auch dem Igelnachwuchs können wir in der allabendlichen Dämmerung begegnen. Eine besondere Freude ist uns allerdings in diesen Tagen ein Eichhörnchen, das wirklich jeden Vormittag seiner Arbeit nachgeht. Immer wieder holt es von den Haselnusssträuchern Früchte und verbuddelt diese zuhauf in der benachbarten Blumenwiese. Wir amüsieren uns köstlich an den tollkühnen Kletterkünsten und dem Männchenmachen der koboldartigen Gestalt. Erinnern uns an Ice Age. Und fassen sogar ein kleines Bauprojekt ins Auge: Für das putzige Tier werden ein paar Kobel gewerkelt!