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Beate-Schoettke-Penke

High Five - 6 Tipps von Sonntagsgrün

Liebe Gartenfreunde,
ein Gartenbrief von Sonntagsgrün? Wie lange gab es den schon nicht. In der Tat: Seit April letzten Jahres habe ich das Schreiben an dieser Stelle eingestellt. Gründe dafür gab es Einige: Die Trockenheit im Garten, die uns täglich gefordert hat. Der allwöchentliche Cafébetrieb, der uns in Atem hielt. Die Welt da draußen, die die Gewissheiten von gestern ordentlich durcheinander wirbelte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich heute nur noch ungern an meinem Schreibtisch sitze und statt dessen lieber in meinen Garten gehe.
Nun: Ein neues Jahr hat angefangen. Für das habe ich mir vorgenommen, Euch - wenn auch nicht wöchentlich - so doch wenigstens ab und an, ein paar Anregungen mit auf den Weg zu geben. Mit dem Erblühen von Zaubernuss und Winterlingen in diesen Tagen will ich meine guten Vorsätze in Angriff nehmen. Deshalb hier ein paar Tipps von Sonntagsgrün.
Winterlinge

Mein Pflanzen-Tipp:

Jetzt, wo es im Garten noch karg aussieht, stehen bei mir wintergrüne, sprich immergrüne, Pflanzen hoch im Kurs. Dazu gehören im Eingangsbereich zu unserem Garten die Japan-Seggen, die eigentlich unverwüstlich sind. Im Winter struktuieren sie die Beete, im Frühling und im Sommer treten sie in den Hintergrund, wenn auf dem Beet ganz andere Stauden ihren großen Auftritt haben. Auch schätze ich sehr den Aaronstab mit seinen pfeil- und herzförmigen Blättern, die jetzt - wo sich noch so wenig zeigt - sehr attraktiv sind. Später im Jahr ziehen sie ganz ein und im Herbst erscheinen die leuchtend orange gefärbten Blüten. Am Aronstab finde ich interessant, das er sich entgegen dem sonst üblichen Verhalten von Stauden zeigt. Das ist doch ein guter Grund, ihn in den eigenen Garten zu holen. Wenn Du Dich über die Pflanze belesen willst, dann wirst Du hier pfündig.
Aaronstab

Mein Garten-Tipp:

Wohin reisen in diesem Jahr? Diese Frage bewegt wohl viele Gartenfreunde zur Zeit. Pläne machen, Vorfreue entwickeln, endlich in einem Garten stehen, bei dem einem das Herz aufgeht - wer will das nicht. Deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle den Garten von Peter Janke in Hilden mitten im Ruhrpott empfehlen. In seinem Garten war ich schon zwei Mal und wenn ich so darüber sinniere, wo ich gern mal wieder wäre, dann fällt mir ganz schnell das eindrucksvolle Refugium "Hortus" wieder ein. Das ist bis auf eine Winterpause rund ums Jahr immer wieder geöffnet. Am 18. Februar beispielsweise findet ein Galanthustag statt, Heleborustage sind vom 2. bis 4. März geplant, Sommer- und Wildstaudentage finden im Juni statt. Von April bis Oktober ist der Garten darüber hinaus jeden Donnerstag, Freitag und Sonnabend geöffnet. Gelegenheit genug also, mal nach Hilden zu fahren. Was Dich dort erwartet, kannst Du digital hier erkunden. Wer den Weg scheut, sich einen Besuch nicht einrichten kann oder aber vorab sich einen Eindruck verschaffen will, kann auch zu dem neuen Buch von Peter Janke über seinen Garten "Mein Garten im Wandel" greifen, das 2021 mit dem Deutschen Gartenbuchpreis ausgezeichnet worden ist. Und das es beispielsweise hier zu kaufen gibt.
Gräserbeet im Gegenlicht

Mein Medium-Tipp:

"Immerblühende Beete ganz einfach", "Blütenreich", "Schattenstauden" und "Wilde Wiesen gestalten" - so lauten die Titel der Gartenbücher von Katrin Lugerbauer, die in einem Bücherregal versammelt sind. Alle kann ich guten Gewissens empfehlen, denn sie kommen mit unzähligen Tipps und Anregungen einer praktizierenden Gärtnerin daher. Nun gibt es mit "Echte Hitzeprofis" ein neues Buch der Österreicherin, das in die klimagewandelte Zeit passt. Katrin Lugerbauer geht der Frage nach, wie nachhaltige Gartengestaltung aussehen kann, wenn der Regen immer öfter ausbleibt. Statt ständig zu gießen, empfiehlt sie den Einsatz von trockenheitsliebenden Stauden. 15 erprobte Pflanzenkombinationen stellt sie inkl. Alternativen und jahreszeitlichen Ergänzungen vor. Mit 118 Farbfotos, 14 Tabellen und wahrscheinlich wieder ganz vielen Erfahrungen aus der Praxis wird das Thema auf 144 Seiten umrissen. "Echte Hitzeprofis" ist wie die vorherigen Bücher im Ulmer-Verlag erschienen und kann beispielsweise dort für 22 Euro erworben werden.
Annabell im Gegenlicht

Mein Extra-Tipp:

Zu meinen Entdeckungen des letzten Jahres gehört für mich der "Campus Botanicus". Den haben im Mai 2020 die drei Gartenfrauen Christine Bahlo, Andrea Birnbaum und Sylvia Knittel gegründet. Während der Corona-Zeit wollten sie für Interessierte die Möglichkeit von Vorträgen, Seminaren und Begegnungen aufrechterhalten. Also begründeten sie die obige Plattform, die heute faktisch im Wochenrhythmus virtuelle Vorträge von renommierten Referenten anbietet. Für ein paar Euro können sich Hobbygärtner aber auch Profis aus grünen Berufen ein Ticket buchen und entweder live am Vortrag teilnehmen oder ihn noch drei Wochen lang abrufen. Das Programm ist bunt gespickt und macht Lust auf Mehr. In den letzten Wochen habe ich mir schon mit großem Gewinn Vorträge von Dr. Cassian Schmidt oder Petra Pelz angehört. Hab ich Dich neugierig gemacht? Dann schau doch mal hier, ob etwas Interessantes für Dich dabei ist.
Zaubernuss mit Haus

Meine Kolumnen:

In den Kolumnen der letzten Wochen beschäftigten mich die Illustratorin Marianne Golte-Bechtle, die Gartengestalterin Petra Pelz, die allseits bekannte Petersilie und die eigenen Hühner im Garten. Doch lest selbst.
Moorsee mit Sonne

Das Zitat:

An dieser Stelle ein paar Worte von Sue Stuart-Smith, der Frau von Tom Stuart-Smith, einem bekannten Gartengestalter aus England. Entdeckt habe ich es im Buch "Spaziergang im Paradies":

Der Garten ist eine Ressource, ein Hort der Schönheit,
etwas, an das man sich wenden kann,
wenn man müde und leer ist. Er gibt mehr zurück, als er nimmt.

Damit schließe ich diesen Gartenbrief.
Ich danke fürs Interesse und Durchhaltevermögen und hoffe auf weiteres In-Verbindung-bleiben.

Mit sonntagsgrünen Grüßen
Beate Schöttke-Penke
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